Heinz Küppers
Songs & Texte
Rezitation, Gesang, Klavier, Gitarre
Eine begeisterte Konzertbesucherin hat es einmal so formuliert:
„Küppers schreibt Songs wie Bob Dylan, singt wie Tom Waits
und sieht aus wie Keith Richards.
Schön, dass es das alles zusammen jetzt auch auf deutsch gibt”.

Heinz Küppers - Songs vom Leben

Balladen, Blues & Swing für die innere Heimat

Musiker Heinz Küppers wohnt im Wald. Am Bergzipfel eines Eifeldorfs blickt er durch Panoramaglas ins Grün - auf Suche nach Antwort im Außen und Innen. Der Raum, puristisch möbliert, bittet das Eifelland, näherzutreten. „Meine Welt hat hier ihre Wurzeln“, sagt er mit einem Blick, der Hoffnung, Träume und Trauer kennt für zwei, drei Leben.

Vom Talent, das Schwere leicht und das Leichte schwer zu nehmen, verraten viele seiner Lieder. Selbst wenn er sicher ist, dass „noch ein wenig Zeit zum Lachen, Jagen, Lieben bleibt“, blitzt ein Quentchen Unglück durch die Zeilen. Da weiß einer aus Erfahrung: Der Ärger kommt noch - ganz gewiss.

Mit seinen deutschen Songs lässt er die Stimme wandern; dunkel, gefühlvoll, zum Frösteln tief und schwer. Beim Zuhörer werden lästige, längst vergessen geglaubte Erinnerungen wach, und unhörbar fluten Seufzer durch den Raum. - Dann eine Wende, ein Quentchen Galgenhumor und eine Botschaft: „Weiter, immer weiter. Man ist nie zu alt, noch etwas Neues zu beginnen. Glaube an Dich!“

Küppers, Mitte 50, weiß wovon er spricht. Tiefe Gräben neben den Mundwinkeln lassen ahnen: Der Mann hat gegen Dämonen gekämpft und - der Schelm in den Augen winkt: Er hat sie nieder gerungen. „Ich freue mich über eine wunderbare Gabe“, verrät er und jede Falte auf dem schmalen Dreitagebartgesicht lacht mit: „Kummer kann ich wegsingen.“

Im Song „Paradies Teit Zwei“ schwingt die Ahnung, die keiner Frau weit jenseits der 30 verborgen bleiben dürfte, dass auch alte Evas ihren Reiz haben. Und Küppers selbst ist überzeugt, in der nächsten Lebensstufe der beste Opi der Welt zu werden und trotzdem bis zum Schluss von der Schönheit der Frauen zu singen...

Musik fürs Älterwerden - den Tod inbegriffen. In „Abschied“ erinnern harte Stakkato-Akkorde an das unerbittliche Pochen der Zeit: Dieser Abschied ist endgültig; die letzte Erinnerung an den Freund, der mit dem Zug in eine Schweizer Sterbeklinik fährt, und ein unauslöschliches Bild zurücklässt: „Das weiße Tuch, mit dem du winkst, ist lange noch zu seh'n und flattert wie ein Vogel still im Wind...“.

„Ich bin Bluessänger. Ich will den deutschen Schlager für ein reiferes Publikum neu erfinden“, sagt er. „Die Zuhörer und ich - wir haben zusammen viel erlebt. Und ich suche nach Intensität im Erleben. All diese Noten sind nur in Form gepresste Emotion. Die will ich wecken. Ist das nicht das Wichtigste, was wir erreichen können - ein intensives Lebensgefühl, und wenn es nur ein paar Sekunden währt? Meine Idealvorstellung ist, dass die Leute lachen und weinen und aus dem Konzert gehen in dem Wissen, ein wenig gestärkt zu sein. Musik ist eine universelle Energie. Sie gibt Kraft, ermöglicht kleine Fluchten - nicht mehr und nicht weniger.“

Das weiß er schon seit der Kindheit. Da rettete er sich an ein Klavier, um die verhasste Welt im Internat zu vergessen und unterdrückte Emotionen auszuleben. Wie Michael Endes Held Bastian in seine „Unendliche Geschichte“ floh, versteckte sich Küppers im Turmzimmerchen seines Schulschlosses, um allein zwischen den Noten sein Phantasien zu finden.

Die Mutter, eine Cellistin, gab ihm das musikalische Rüstzeug auf den Weg und die Idee, Musik zu studieren; die Sache ernst zu nehmen. 1979 schloss er sein klassisches Studium in Kontrabass und Klavier an der Rheinischen Musikhochschule ab. Doch schon viel früher elektrisierten ihn neue, damals völlig fremde Rhythmen. Beim Radio-Hören blieb er an Tönen kleben, die er noch nicht kannte: Howlin Wulff grölte aus dem alten Grundig-Holzkasten seiner Eltern - und Küppers hatte seine Mission gefunden: Rhythm & Blues.

Trotzdem glich sein Leben einem Zickzack-Kurs. 40 Jahre Bühnenerfahrung und 40 Jahre Musik aller Richtungen: „Ich war mit Frack und steifem Rückgrat Kontrabassist im Symphonieorchester, habe in Kammermusikensembles, Jazz-, Blues-, Rockbands und Tanzkapellen gespielt und in Luxushotels am Klavier gesessen; ich war in Bordellen und bei Lieschen Müller zur Kommunion engagiert, habe in großen Hallen, in kleinen Hallen, in liebevoll gestalteten Clubs und in richtig miesen Schuppen gearbeitet, in Kirchen, auf Friedhöfen und in Schaufenstern, bei Betriebsfeiern in Werkshallen, in Ateliers und Galerien gespielt“, erinnert er sich.

Seit all dem weiß er: „Ich habe viele Wege eingeschlagen und finde mich heute vor allem in den einfachen, klaren Dingen wieder: Dazu gehören auch Fleiß, Disziplin, Struktur, eine feste Form. Die braucht man, um Freiheit zu finden - und einen Traum: „Ein Stück eigenen Himmel spannen und eigene Sterne daran hängen.“ - Diese Idee wird immer drängender.

Wenn er überhaupt ein Vorbild nennen will, dann ist das Leonard Bernstein. Ein Musiker, der unbekümmert die Grenzen der Spartenmusik überwunden hat, der mit Klassik ebenso selbstverständlich umgehen konnte wie mit Jazz- oder Rock-Rhythmen. Genau das will Heinz Küppers. Er fühlt sich als Wanderer zwischen den Welten und liebt nicht umsonst das Wort „Roadmovie“. Unterwegs sein ist ein wichtiger Aspekt in seinem Leben, vielleicht der wichtigste.

So mischt er unbekümmert die Stilrichtungen, sucht nach Bruchkanten und ungewohnten Verbindungen. Küppers:kann ein Volkslied ebenso lieben wie einen E-Gitarrenriff. Er verbindet, wo andere trennen, - Hauptsache, es gelingt, Emotionen zu wecken.

Das klappt am besten auf der Bühne. Küppers 1, „im wahren Leben“ eher distanziert und introvertiert, wandelt sich vor Publikum in Küppers 2, ein Energiebündel mit Witz, Selbstironie und manchmal hinreißender Fröhlichkeit. Auch in leisen Liedern ist er konzentrierte Kraft, schaufelt mit schmelzendem Timbre Gefühl ins Publikum und eine hungrige Sehnsucht nach Nähe...

Zuhause im Wald herrscht Ruhe. Kein Fernseher verstellt den Blick ins Grün. Wozu auch? Schließlich schwatzt Resi, das Rotkehlchen, Tag für Tag vor dem Fenster. Und nachts ist die Stille allgegenwärtig.

Stille, diese „hoch verdichtete Musik“.

Das Interview mit Heinz Küppers führte Ulrike Schwieren-Höger, Journalistin (Bonner Geberalanzeiger, Die Welt) - und Autorin von Büchern über die Eifel

Neues Album "Hoffnung"

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